Jugend debattiert: Debattier-Fahrt nach Zeestow vom 11. bis 13. Dezember 2024

Nach der 3. Stunde am Mittwoch, den 11. Dezember 2024, sind alle SchülerInnen nochmal nach Hause, um ihr Gepäck zu holen, und dann ging es auch schon los: Von Hauptbahnhof und Südkreuz fuhren wir eine gute Stunde mit der Regionalbahn. Dann brachte uns der Bus direkt vor die Tür des Rüst- und Freizeitheims „Bei den Aposteln“ in Zeestow. Auf der Fahrt war schon gute Stimmung und die ersten Mini-Debatten brachten uns in Debattier-Laune.

In Zeestow wurden zuerst stufenübergreifende Zimmer eingerichtet und dann ging es schon in den Gemeinschaftsaal für die Willkommensrunde. Bei Kaffee, Keksen und Stollen wurde der Ablauf der Fahrt besprochen, und die erste Arbeitseinheit konnte beginnen. Frau Roß und Herr Evers hatten sich dieses Jahr etwas ganz Neues für unseren ersten Nachmittag überlegt: 4 Gruppen haben Zungenbrecher bekommen, die sie in unterschiedlichen Stimmungen vortragen sollten, dann weiterführen und ausschmücken mussten. All das sollte darauf abzielen, dass wir unseren ἦθος als Redner verbessern. Die 4 Gruppen haben sich verteilt und fleißig Reden geübt, ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und sich für die Vorführung bereit gemacht. Unser Auftritt mit den nicht ganz so leichten Zungenbrechern hat uns gut auf den nächsten Tag vorbereitet und auch für viele Lacher gesorgt, da die Fortführungen teils sehr absurd waren.

Danach war schon Zeit für das Abendessen, das wir in Kochdiensten selbst vorbereiteten. Beim veganen Bolognese-Essen wurden Argumente für die Debatten gesammelt und auch der Abend war der Vorbereitung gewidmet. Langsam kehrte in den Zimmern Ruhe ein, doch so manche nächtlichen Gespräche führten zu Diskussionen über alte Debatten-Fragen, wie die Mädchen aus der OIIIb beim Frühstück erzählten. Debattierende wissen, dass Debatten aus einer „freien Aussprache“ bestehen. Also schien die Bezeichnung der Diskussion als „feindliche Aussprache“ von Herrn Evers besonders witzig.

Und schon begann der Wettkampftag. Mit neun Debattantinnen in AG 1 und acht Debattantierenden in AG 2 konnten wir in beiden Altergruppen zwei parallele Debatten besetzen. Die Altersgruppe 1 beschäftigte sich zuerst damit, ob an jedem Schultag eine Stunde Sport stattfinden sollte, und die Altersgruppe 2 debattierte das Aufgeben unseres Graues Kloster-Instagram-Accounts. Nach dem Frühstück nahmen alle ihre Plätze ein und die jeweils andere Altersgruppe setze sich auf die Jurorenstühle. Die Aufregung war natürlich bei der ersten Debatte sehr groß und auch einige Neulinge waren dabei. Mit dem Klingeln der Glocke wurden die Debatten begonnen. Es wurde auf hohem Niveau argumentiert, sodass die Jury in allen vier Debatten zufrieden war. Die Feedback-Runden von der Jury für die Debattatierenden haben sehr geholfen, die Tipps in der nächsten Runde umzusetzen.

Alle warten im Flur aufgeregt auf das Feedback nach den Debatten.

Die erste Nervosität war abgefallen und eine kurze Kaffeepause mit Imbiss, von der 12. Klasse vorbereitet, brachte uns wieder auf andere Gedanken.

Gleich darauf ging es aber weiter mit der zweiten Runde, in der die Altersgruppe 1 diskutierte, ob die Sperrung der Straße vor unserer Schule morgens sinnvoll wäre, und die Älteren haben sich gefragt, ob die Schließung des Zoos notwendig ist. Die parallelen Debatten wurden mit dem gleichen Muster geführt, und nachdem jeder zwei Debatten selbst geführt und zwei dazu noch juriert hatte, waren alle ganz schön müde.

Während wir Pause hatten, besprachen Frau Roß und Herr Evers die Ergebnisse der Debatten. Dabei zählen Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Die Punkte wurden zusammengezählt und die Platzierungen standen fest. In großer Runde wurde verkündet, dass in der Altersgruppe 1 Ada, Anne-Sarah, Marie und Paula das Finale erreichten, während in Altersgruppe 2 Elisa, Teresa, Mila und Konstantin am nächsten Tag nochmal an die Debattier-Tische durften.

Danach wurde der Tag erstmal mit einer Runde Tischtennis, Kickern im Keller, Spaziergängen und Spielen individuell fortgeführt. Natürlich musste aber auch ein bisschen des Abends für die Vorbereitung auf den Final-Tag genutzt werden. Das Abendessen übernahm die Altersgruppe 1 und zauberte uns ein Erbsen-Curry mit Reis. Frau Roß und Herr Evers haben allen Debattantierenden noch ein persönliches Gespräch, für das sie unsere Debatten ausgewertet haben, angeboten. Viele nahmen dieses in Anspruch und erhielten konstruktive Verbesserungsvorschläge.

Am Final-Tag wurde trotz einer Spannung in der Luft heiter gefrühstückt und die Altersgruppe 1 musste sich schon um 9 Uhr mit der Frage auseinandersetzen, ob an jeder Schule im Rahmen der Demokratiebildung die deutsche Nationalhymne auswendig gelernt und gesungen werden sollte. Ada, Anne-Sarah, Paula und Marie machten sich bereit, das Publikum setzte sich und das Glockenläuten ließ die Debatte beginnen. Nach 4 Eröffnungsreden, einer freien Aussprache und 4 Schlussreden haben sie sich einen großen Applaus verdient. Nicht nur das Publikum war begeistert: Frau Roß und Herr Evers sagten: „Das war die beste Altersgruppe 1 Schulwettbewerb-Debatte ever“.

Währenddessen bereiteten sich die Älteren auf ihre Debatte vor. Konstantin sammelte auf dem Zimmer Argumente, Mila und Teresa gingen vor der Kirche die wesentlichen Aspekte durch und Elisa trug ihre Eröffnungsrede nochmal dem Huhn zur Übung vor.

Die Altersgruppe 2 debattierte im Finale darüber, ob der 23. Mai in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag werden soll. Auch diesmal nahmen Elisa, Konstantin, Mila und Teresa ihre Positionen ein und hofften, dass sie auf alles gefasst waren. Die dafür- und dagegensprechenden Argumente wurden ping-pongartig in der Debatte ausgetauscht und das, jetzt aus 4 Juroren und einem Zeitwächter bestehende, Juryteam diskutierte danach lange über die Bewertung der vier Auftritte der DebattantInnen. Schließlich kam es zu einem Schluss und alle versammelten sich wieder.

Zuerst wurden die Ergebnisse der Altersgruppe 1 verkündet. Paula belegte den 4. Platz, Marie auf dem Treppchen den 3. und Anne-Sarah (2. Platz), sowie Ada (1. Platz) haben sich einen Platz für den Regional-Wettbewerb erkämpft. Frau Roß und Herr Evers haben aber nochmal klargestellt, dass alle vier zu der überragenden Debatte beigetragen haben.

Frau Roß fuhr mit der Rangliste der Altersklasse 2 fort. Glückwünschend teilte sie mit, dass Mila den 4. Platz gewonnen hat, Teresa den 3. Platz und Konstantin und Elisa ebenso am 24. Januar 2025 im Schadow-Gymnasium bei dem Regional-Wettbewerb antreten dürfen. Alle haben noch den traditionellen Ferrero-Küsschen-Preis erhalten und auf Urkunden dürfen sich die Teilnehmenden in der Schule freuen.

Dann begann die nicht allzu aufwendige Putz- und Aufräumaktion, und nur nach einer halben Stunde waren alle Zimmer leer, gefegt und „besenrein“, sodass die Gruppe bereit zur Abfahrt war. Noch ein Erinnerungsfoto vor der Kirche und Bushaltestelle, dann waren die 48 Stunden in Zeestow schon vorbei.

Insgesamt waren nicht nur Frau Roß und Herr Evers zufrieden, sondern auch allen SchülerInnen hat die Fahrt geholfen, die Debattier-Skills aufzuwerten. Aber der Spaß ist auch keineswegs zu kurz gekommen. Ein voller Erfolg! Herr Evers schreibt abschließend in die Lehrergruppe: „Alles, was an so einer Fahrt schön sein kann, war schön! Alles, was an so einer Fahrt nicht schön ist, war nicht!“

Text: Elisa u. Teresa (12. Jg.)

Fotos: Elisa (12. Jg.) u. Hr. Evers

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