„Dance, dance, wherever you may be“: Tanzfahrt vom 6. bis 10. Januar 2025
„Dance dance, wherever you may be!“ Unter dem Motto zogen genau 99 Tanzbegeisterte vom 6. bis zum 10. Januar 2025 in die Burg Ludwigstein für die Tanzfahrt.
Am Montagmorgen ging es mit Frau Hartmann unter Begleitung von Frau Philipp, Herrn Holste und Herrn Meyer mit zwei Reisebussen in Richtung Witzenhausen.
Angekommen, staunten die meisten nicht schlecht: Die Burg war nicht nur imposant von außen, sondern hat ihren ganz eigenen Charme im Inneren mit ihren Rittersälen, ihren Geheimgängen und der großen Feuerstelle. Es brauchte eine lange Einweisung und sogar Burgpläne, um sich zurechtzufinden.
Auch erwarteten uns einige ehemalige Mitglieder der Tanz-AG, die die Betreuung unterstützten, aber auch mit Feuereifer mittanzten. Die 17 Ehemaligen kannten sich nicht nur in der Burg gut aus, sondern auch mit fast allen Tänzen und Schulaufgaben. Während der angehende Tanzlehrer Oliver an die neuen Generationen seine Tanzbegeisterung weitergab, hat zum Beispiel der Ehemalige Leo ein paar Schüler:innen private Mathematik-Nachhilfe gegeben. So nahm jeder Ehemalige eine wichtige Rolle auf der Tanzfahrt ein.
Unsere Tage bestanden natürlich vor allem aus Tanzen, Tanzen und Tanzen. Über den Tag verteilt hatte jede Altersgruppe Zeit, bei Frau Hartmann oder Ehemaligen, neue Tänze zu lernen. Abends kamen wir zusammen, um die neuen Choreografien vorzuführen und gemeinsam zu tanzen. Während am Anfang viele noch etwas zögerlich waren, beherrschten am Donnerstagabend alle die neuen Tänze, führten diese selbstbewusst vor und sangen mit. Auch Frau Philipp, Herr Holste und Herr Meyer haben Montag noch zugeguckt und sind Freitag mit einigen neuen „Skills“ nach Hause gefahren.
Im Mittelpunkt der Fahrt stand unser diesjähriges Tanzstück Ronja Räubertochter. Dieses Thema war natürlich besonders passend, da die Kulisse des Films – eine Burg – täuschend ähnlich war und auch der Wald drumherum Räuber-Atmosphäre hatte. Dieses Motto wurde schließlich auch zum Motto der gesamten Fahrt. Damit alle sich damit identifizieren und mitreden können, wurde der Film „Ronja Räubertochter“ über drei Abende verteilt geschaut, was für für echte Räuberstimmung sorgte. Allen war klar, dass die jährliche Tanzaufführung im März auch dem Stück gewidmet wird.
Zwischendurch mussten wir aber natürlich auch ein paar Schulaufgaben erledigen. Herr Holste verteilte Aufgaben, die die Lehrer:innen den Schüler:innen mitgegeben hatten. Diese konnten die Schüler:innen alleine, aber auch zusammen bearbeiten und sind so auf demselben Stand wie ihre Mitschüler:innen.
Die restliche Freizeit durften die Schüler:innen im frisch renovierten Schwimmbad planschen, Aquafitness mit Herrn Meyer und Frau Philipp machen oder Tischkicker spielen. Einige genossen die frische Landluft, die uns Berliner:innen besonders gefiel, mit Fußballduellen und Spaziergängen.
Das Schönste auf den Tanzfahrten ist jedoch die sogenannte Stammeszeit: Alle Kinder werden auf fünf Stämme aufgeteilt, die nach den Wesen in Ronja Räubertochter benannt wurden. In den Stämmen übernimmt die Oberstufe die Elternfunktion und dann spielt man gemeinsam, bringt sich gegenseitig Tänze bei, singt ein Lied vor dem Essen und ist einfach füreinander da.
Die Stammeseltern bringen ihre Stammeskinder ins Bett und sagen ihnen – nach ein bisschen Quatschen, Lachen und Armdrücken – auch Gute Nacht. Der generationsübergreifende Austausch macht die Fahrt aus und bleibt auch nach der Tanzfahrt erhalten.
Die Traditionen der Tanzfahrt sind teilweise schon seit der ersten Tanzfahrt 1994 erhalten geblieben. Nicht nur die alle zwei Jahre stattfindendende Fahrt auf die Burg an sich wiederholt sich, sondern zum Beispiel auch die Tradition des gemeinsamen Singens bevor dem Essen, die Verabschiedung mit „Möge die Straße“ oder das T-Shirt-Bemalen gehören dazu. In den Stämmen werden diese kreativ gestaltet und mit Unterschriften versehen. Alle nehmen diese als Erinnerung mit nach Hause. Manche besitzen schon eine ganze Kollektion.
Ebenso schön war es, dass auch dieses Jahr wieder zwei Kinder die Fahrt mit viel Energie bereicherten. Für Coral – die Tochter der Ehemaligen Johanna – war es bereits die 3. Tanzfahrt und somit ist sie schon ein vollwertiges Mitglied der Tanzgemeinschaft und kann es kaum erwarten, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Frau Philipp brachte zur Freude aller ihren Sohn Cuno mit, der mit Coral zusammen für Stimmung sorgte und auch schon die ersten Tänze kann.
Eine gelungene Überraschung stellte der durch den Film inspirierte Räuberstreich der Abiturienten dar. Bei diesem entführten sie – als Waldräuber verkleidet – Frau Hartmann. Die Jüngeren sollten sich Frau Hartmann durch selbstchoreografierte Tänze oder geschriebene Gedichte zurückholen. Nachdem sie beim Abendessen schon etliches Geschirr klauten, führte das vierte Semester ihren aus verschiedenen Tänzen der AG bestehenden Räubertanz vor – ganz nach dem Motto „alles nur geklaut“. Schließlich hat der Abiturjahrgang aber entschieden, dass die Jüngeren Frau Hartmann würdig sind und sie Ihnen zurück gegeben – zur großen Erleichterung aller Beteiligten.
Schließlich war der letzte Tag angebrochen und nach einer flitzen Aufräumaktion begaben sich alle in den Burghof für ein Gruppenfoto.
Einen kurzen Schock bekamen wir, als es am Abreisetag hieß, die Busse würden durch das heftige Schneetreiben nicht rechtzeitig zu uns durchkommen. Doch durch eine riesige Schneeballschlacht war dieser schnell überwunden, und ganz ehrlich – abreisen wollte eigentlich niemand mehr so richtig.
Auch für die Danksagungen an das großartige Burgteam, die Ehemaligen, die Lehrer:innen und die Techniker, ohne die die Fahrt nicht möglich gewesen wäre, war noch Zeit.
Dann wurden die Busse vollgeladen. Nach einer Woche mussten wir uns von der Burg und unseren Schneemännern verabschieden. Herr Meyer ließ die Stimmung wieder aufleben, indem er allen Schüler:innen das Wikinger-Klattschen im Bus zeigte. Alle schrien nach einer Zugabe.
Der Abschied fiel zwar schwer, aber eigentlich war allen bewusst, dass es kein Abschied, sondern ein auf Wiedersehen ist. Von daher freuen wir uns schon sehr auf die nächste Fahrt.
Die Tanzfahrt war mehr als eine Tanzreise – sie war ein Ort der Gemeinschaft und Freude.
Deshalb danken wir Frau Hartmann für die großartige Organisation – und ihren Tanz-Spirit, der alle ausnahmslos angesteckt hat.
Text und Bilder: Tanzfahrt-Reporterteam