Elternbrief der Schulleiterin zu den Weihnachtsferien

Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,


ein unglaubliches Jahr geht zu Ende.

Wir freuen uns auf Weihnachten, aber das fällt schwer angesichts von Krieg und Gewalt in der Ukra­i­ne und an vielen anderen Orten in dieser Welt. Die Hoffnung, dass wir die Corona-Pandemie überwunden haben könnten, hat sich nicht erfüllt. Was haben wir vor diesem Hintergrund in den letzten Wochen des Jahres 2022 in der Schule erlebt, welche Sorgen, Nöte, aber auch Hoffnungen und Freude haben uns begleitet?


Die Sorgen aufgrund des hohen Krankenstands an der Schule waren in der Tat in den letzten Wochen für uns alle sehr dominant. Zwar hat im Schuljahr 2022/23 bisher ausschließlich Präsenz­unterricht stattgefunden, aber seit dem Herbst diesen Jahres ist Covid auch an unserer Schule – wieder verstärkt aufgetreten. Außerdem sind wir von einer nie dagewesenen Krankheitswelle, meist Atemwegserkrankungen, erfasst worden, die in den letzten beiden Monaten nicht nur für halbleere Klassen gesorgt hat, sondern auch bis zu einem Drittel des Kollegiums aufs Krankenlager gezwungen hat.


Und damit nicht genug: Etliche Langzeiterkrankungen bei den Lehrkräften haben für Unterrichtsausfall gesorgt und nicht alle erkrankten Kolleginnen und Kollegen ließen sich ersetzen. Mir ist bewusst, dass dies bei Ihnen, liebe Eltern, für große Sorge und auch Unmut gesorgt hat, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir wirklich alle zur Verfügung stehenden Lehrkräfte mobilisiert haben, um den Unterricht, soweit es ging, sinnvoll fortzuführen. Mein Dank geht daher an Herrn Dr. Holste, der seit den Herbstferien für Frau Bollig einspringt, an Frau Grund, die Herrn Himpel vertreten hat, an Frau Dr. Gaul und an Herrn Finke, die Frau Surawski vertreten, und schließlich an Frau Rehse, die trotz Erziehungszeit die vakanten Biologie-Stunden auffängt und die ab Februar für die abwesende Frau Pohl einspringen wird. Wir rechnen außerdem damit, dass Herr Himpel Mitte Januar seinen Dienst wieder aufnehmen wird und somit weitere Lücken geschlossen werden können.


Es gab allerdings in den vergangenen Wochen nicht nur Anlass zur Sorge, sondern auch Grund zur Freude und zur Hoffnung. Dazu gehört z.B. der Tag der offenen Tür, den ich als sehr gelungen empfunden habe. Ich bedanke mich bei allen Eltern, die sich am Samstag vor dem 1. Advent der Schule zur Verfügung gestellt haben, Stände betreut haben, Schulkleidung verkauft haben (vielen Dank, liebe Frau und lieber Herr Gösmann), in der Aula den Eltern die Schule erklärt haben (ein herzlicher Dank an Herrn Dr. Joussen), im Refektorium die Menschen mit Speis und Trank versorgt haben oder einfach gut gelaunt die Fragen von interessierten Eltern beantwortet haben. Die Anmeldungen für die kommenden Sexten sind tatsächlich sehr gut. Bis zu den Weihnachtsferien haben bereits über 120 Familien um einen Termin für ein Aufnahmegespräch gebeten – eine Zahl, die um einiges höher ist als die, die wir letztes Jahr vor den Weihnachtsferien hatten und die bei weitem die Anmeldungen in dem schrecklichen Corona-Jahr 2020 übersteigt. Es erfüllt mich mit großer Hoffnung, dass unsere Schule so gut nachgefragt ist und dass wir in der kurzen Zeit zwischen dem Tag der offenen Tür und den Weihnachtsferien auch schon viele tolle und interessante Kinder aufnehmen konnten.


Es gab in der Tat viele Ereignisse, die in den vergangenen Wochen der Krankheitswelle zum Trotzdas Schulleben bereichert haben. Da ist zunächst einmal die Tatsache, dass in der Adventszeit an drei Montagen Klosterblech zum traditionellen Adventssingen aufgespielt hat. Herr Nussbaumer-Riedel hat die AG nach der Pensionierung von Herrn Flöter übernommen und diese schöne Tradition zu unserer großen Freude fortgeführt. Und wir konnten uns diesmal wieder im Foyer versammeln und mussten nicht auf dem kalten Schulhof stehen.


Ein weiteres schönes Ereignis war der 6. Dezember, der Nikolaustag. An diesem Tag sind wir, liebe Eltern, von Ihnen mit leckeren Kuchen und fantastischem Gebäck verwöhnt worden. Wir haben einige Tage gebraucht, bis wir alles aufgegessen haben, aber es war ein wahrer Genuss, für den ich mich hier an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.


Ein Grund zur Freude war außerdem, dass der Vorlesewettbewerb des 6. Jahrgangs unter Beteiligung aller Klassen stattfinden konnte. Herzlichen Glückwunsch an Fritz Fiedler aus der Quinta a zum Ersten Platz! Die Debattierfahrt nach Zeestow unter der Leitung von Frau Roß, Herrn Evers und Herrn Seebacher hat ebenfalls stattgefunden, hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und großartige Debattiererlebnisse beschert. Bei Mathe im Advent haben sich vor allem die Unterstufenklassen beteiligt und ebenfalls schöne Erfolge errungen. Besonders hervorgetan haben sich die Sexta b, die Quinta c und die Quarta a, die schon die Aufgaben für die Klassen 7 bis 9 bearbeitet haben. Vielen Dank an die Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs Mathematik unter der Leitung von Frau Westphal, die den Schülerinnen und Schülern nun seit mehreren Jahren die Teilnahme an vielfältigen Mathe-Wettbewerben ermöglichen.


Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Kolleginnen Frau Gräbe-Abts, Frau Kampa, Frau Pfender, Frau Roß und Frau Westphal, die die Evaluation der neuen Unterrichtszeiten und des neuen Pausenplans ausgearbeitet haben, so dass wir die Evaluation mit allen Schülerinnen und Schülern der Schule innerhalb von zwei Tagen im ITG-Raum durchführen konnten. Das Ergebnis der Evaluation war sehr klar: Fast drei Viertel der Schülerschaft hat sich für das neue Unterrichts- und Pausenmodell ausgesprochen, d.h. die Betreffenden haben auf die Aussage „Ich finde das neue Unterrichts- und Pausenmodell gut“ mit „trifft voll zu“ und „trifft überwiegend zu“ geantwortet. Am 07. 12. 2022 wurden die neuen Pausenzeiten von der Schulkonferenz abgestimmt und einstimmig angenommen, allerdings mit der Auflage, die 20-Minuten-Pause vor dem Nachmittagsblock, d.h. der 8., 9. und 10. Stunde, noch einmal zu überdenken und an die Bedürfnisse derjenigen anzupassen, die nur in der 8. Stunde Unterricht haben und daher nicht unbedingt eine 20-Minuten-Pause davor brauchen.


Eine weitere wirkliche Erfolgsmeldung ist, dass in der vorletzten Schulwoche vor den Ferien in 20 Klassen- und Kursräumen unserer Schule digitale Tafeln eingebaut wurden. D.h. im Haus III und Haus IV sind mittlerweile die überwiegende Zahl der Räume digital ausgestattet. Davon wird fast die gesamte Schülerschaft profitieren und Sie, liebe Eltern, können sich sicherlich vorstellen, wie dankbar wir für diesen Fortschritt sind. In den meisten Räumen kann nun jede Art von modernem, digital gestütztem Unterricht durchgeführt werden und es ist dennoch zu jeder Zeit möglich, auf die gute, alte Kreidetafel zurückzugreifen, denn jedes der digitalen Boards ist mit zwei Schwenktafeln versehen, die eine traditionelle (grüne) Schreibfläche bieten. Und um die Versorgung mit digitaler Infrastruktur noch weiter zu verbessern, sind mittlerweile die 100 Schülerlaptops auf mobile Laptopwagen verteilt worden, die in den verschiedenen Gebäuden untergebracht wurden, so dass ein Zugriff für die Klassen und Kurse einfacher und schneller möglich ist. Ich bedanke mich an dieser Stelle sehr herzlich bei Herrn Dr. zur Nedden, der die Digitalisierung der Schule nach wie vor mit einem unglaublichen Engagement voranbringt, bei Herrn Kirsch und unserer Verwaltungsleiterin Frau Schreiner, die den Prozess nach Kräften unterstützen und begleiten. Was die Sanierung von Haus II betrifft, so bin ich mittlerweile optimistisch, dass der Bau im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein sollte. Wenn im Sommer 2023 die Naturwissenschaften dort einziehen können, werden auch die Klassen aus den Containern wieder in das Schulgebäude zurückziehen.


In der vergangenen Woche, am 14. und 15. 12. 2022, gab es einen weiteren Höhepunkt, mit dem das Jahr 2022 am Grauen Kloster fröhlich und festlich (fast schon) zu Ende gegangen ist. Ungefähr 200 Schülerinnen und Schüler, die Sexten, die Quinten, das Gitarrenprojekt der UIIIen, Klosterblech, die beiden Chören Vokalinos und Voices, das Orchestrino, das Große Orchester und der Grundkurs Musik haben gemeinsam das Weihnachtskonzert aufgeführt. Die Musik war mitreißend und es war sehr schön zu erleben, dass nach drei Jahren erzwungener Corona-Krise am Grauen Kloster endlich wieder gemeinsam musiziert werden konnte.


Und dann kam noch „das Tüpfelchen auf dem i“: Frau Dannenmann hat mit ihrer AG „Biblisches Theater“ (bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Quinten) am letzten Schultag ein Krippenspiel aufgeführt – ein Projekt, das fast der Krankheitswelle zum Opfer gefallen wäre. Vielen Dank an den Fachbereich Musik, an Frau Barret, Frau Hartmann, Frau Heppner, Herrn Jedeck, Herrn Nussbaumer-Riedel und an Frau Dannenmann, die diese schönen Veranstaltungen in der Adventszeit ermöglicht haben.


Mit diesen Sorgen, den Hoffnungen und der Freude über die vielen gelungenen Ereignisse sind wir bei den Weihnachtsferien angelangt. Ich wünsche Ihnen und euch ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen fröhlichen Jahreswechsel und einen friedvollen Anfang im neuen Jahr und grüße Sie und euch herzlich mit demMonatsspruch vom Dezember 2022: Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. (Jesaja 11,6)


Annette Martinez Moreno,
Schulleiterin

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