So schön klingt Homer!
Im achten Gesang der Odyssee ist eines der beiden sprichwörtlichen Homerischen Gelächter (ἄσβεστος γέλως) überliefert. Den Rahmen hierfür bietet eine der wohl bekanntesten und auch frivolsten Anekdoten des frühgriechischen Epos. Der Sänger Demodokos trägt am Hofe des Phäakenkönigs Alkinoos ein Lied vor, in dem er die Affäre der Liebesgöttin mit dem Kriegsgott besingt. Heimlich treffen sich die beiden wieder und wieder im Haus des Schmiedegottes Hephaistos. Der Sonnengott Helios klärt den gehörnten Ehemann schließlich auf, und der plant seine Rache. Er ersinnt ein ganz und gar feines Netz, das er unsichtbar über das Bett spannt. Dann macht er sich zum Schein auf den Weg in Richtung Lemnos. Er muss gar nicht lange warten; das Liebespaar trifft sich und wird im Bett gefangen. Der zurückgekehrte Hephaistos ruft die Götter zusammen, die über die Situation lästern und in schallendes oder vielmehr „unauslöschliches“ Gelächter ausbrechen. Schließlich wird die Geschichte doch noch bereinigt, indem Poseidon dafür bürgt, dass Aphrodites Vater, der Göttervater Zeus, dem Betrogenen die Brautgeschenke zurückerstattet. Die daraufhin befreiten Liebenden verlassen die Szene schleunigst in entgegengesetzte Richtungen, Aphrodite auf „ihre“ Insel Zypern und Ares zu den kriegserprobten Thrakern.
Das Lied von Ares und Aphrodite – Schülerinnen des LK Griechisch tragen das Demodokos-Lied auf Altgriechisch vor (Homer, Odyssee, 266-367). Zur Illustration lesen sie das Lesestück mit verteilten Rollen und blenden hier und da einen Soundeffekt ein.