Weimarfahrt des 11. Jahrgangs, 9.-11. Juli 2025

Drei Tage intensives Kulturprogramm im größten Freilichtmuseum der deutschen Literatur in Weimar. Das ,klassische‘ Kursfoto vor dem Goethe- und Schiller-Denkmal konnten wir uns nicht verkneifen.

Jugendherberge am Poseckschen Garten

Kein Fünf-Sterne-Hotel wie der Russische Hof am Goetheplatz, aber eine Jugendherberge mit viel Seele. Beste Lage direkt am Park an der Ilm. Herzhaftes Frühstück, das uns für die Tagesausflüge stärkte!

Grab der Familie Goethe u. Fürstengruft

Idyllische letzte Ruhestätte für einen Teil der Goethefamilie. Die sterblichen Überreste des Dichterfürsten wurden in das Mausoleum der Herzogsfamilie von Sachsen-Weimar aufgenommen. Rest in Peace!

Goethes Gartenhaus

Goethe als Gärtner? Jedenfalls konnte er seine Poesie direkt aus der Natur schöpfen und verbrachte hier wohl so manche schöne Stunde mit Christiane Vulpius – Danke für die leckeren Wilderdbeeren!

Park an der Ilm und Duxbrücke

Im Park an der Ilm konnten sich Goethe und Carl August als Landschaftsarchitekten austoben. Besonders gelungen: Die Sichtachse, die Goethes Gartenhaus (Natur) und das Römische Haus (Antike) verbindet.

Römisches Haus

Nettes Souvenir aus Italien: Hier baute Goethe im Auftrag Carl Augusts mal eben eine römische Villa nach, mitten im hauseigenen Park des Herzogs von Weimar-Eisenach. Bella Vita in Weimar.

Rokokosaal der Anna Amalia-Bibliothek

Mit Filzpantoffeln im Allerheiligsten der deutschen Literatur: Unter den mit Statuen und Werken der Weimarer Geistesgrößen geschmückten Zierbögen verspürt man Ehrfurcht wie in einer Kathedrale.

Studienzentrum der Anna Amalia-Bibliothek

Erinnert mit seiner Holzvertäfelung stark an das Grimm-Zentrum in Berlin. Nicht nur Forschungs- und Studienbibliothek, sondern auch Ausstellungsraum. Aktuell zu sehen: Mephisto-Bilder.

Goethe-Nationalmuseum

Viele Büsten – und ein lebendiges Porträt Goethes als Dichter und Universalgelehrter. Interaktivste Station: Der „Faust-O-Mat“, mit dem man durch Wörter in Goethes Hauptwerk von A bis Z scrollen kann.

Goethes Wohnhaus

Die Räume in Goethes Wohnhaus spiegeln die enzyklopädische Vielfalt seiner Interessen wider: Antike Skulpturensammlung, Naturalienkabinett, moderne Kanzlei und Schreibwerkstatt (mit Gartenblick).

Schillers Wohnhaus

Erstes Dichterhaus in Weimar, eingeweiht 1848: Für Schiller als Revolutionär und Ehrenbürger der frz. Republik. Modernere Tapete als bei Goethe, das Arbeitszimmer als Herzkammer.

Goethe- und Schiller-Denkmal, Shakespeare-Denkmal u. Donndorf-Brunnen

Überlebensgroß auf Augenhöhe: So wird das Dioskurenpaar seit 1857 gefeiert, und bis heute posierten unzählige Schulklassen vor dem Denkmal. Am 9. Juli 2025 war unser Deutsch-LK an der Reihe.

Open Air-Theater im E-Werk: Shakespeares „Was Ihr wollt“

Shakespeares wilde Travestie der romantischen Liebe kam wunderbar zur Geltung mit viel Slapstick und den überdrehten Musical-Einlagen dieser Open-Air-Performance. Ein unvergesslicher Abend!

Herder-Kirche und Cranach-Altar

Kein sonderlich guter Dichter, aber ein begnadeter Prediger und Philosoph: Auch Herder gehört zum ,inner circle‘ der Weimarer Klassik. Wie gerne hätten wir ihn in der Stadtkirche ein letztes Mal ,live‘ erlebt!

Nietzsche-Archiv

Auch Nietzsche starb in Weimar. Die „Villa Silberblick“, in der er seine letzten Lebensjahre verbrachte, wurde von Henry van de Velde umgestaltet und ist bis heute Archiv und Wallfahrtsort. Der Anstieg lohnt sich!

Bauhaus-Uni

Was für eine Wendeltreppe! Begehbares Monument der Bauhaus-Architektur und moderne Hochschule. Gutes Timing: Wir konnten die Werkschau „Summaery 2025“ der Studierenden besichtigen!

Bauhaus-Museum

Gropius hatte eine ähnliche Vision wie Schiller: Den Menschen durch Kunst und Architektur zum mündigen Bürger zu erziehen. Heute sind die Designs der Bauhaus-Schule allgegenwärtig.

Hotel Elephant

Hier waren schon Goethe und Schiller zu Gast, dann kam Hitler: Auf dem Balkon zum Marktplatz hielt er krude Propagandareden. Heute ein Luxus-Hotel. Eine Nacht in der Thomas Mann-Suite: 724€.

Gedenkstätte Buchenwald

Vom Turm der Jakobskirche aus sieht man ihn: Den Ettersberg. Im KZ Buchenwald wurden 56.000 Menschen grausam ermordet. Der Besuch der Gedenkstätte hat uns tief erschüttert.

Ausstellung „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945“

Im Anschluss an die Führung erkundeten wir die Dauerausstellung in der Gedenkstätte. Sie zeichnet minutiös nach, wie Weimar zur NS-Hochburg und das KZ auf dem Ettersberg errichtet wurde.

Schillers Schreibtisch in Buchenwald

Hier begegneten wir auch einer Kopie von Schillers Schreibtisch: Häftlinge des KZs mussten ihn zu Kriegszeiten anfertigen, um das Original vor Bombenangriffen zu schützen. Perverser Klassikerkult der Nazis.

Bauhaus unter dem Hakenkreuz

Das Tor mit dem menschenverachtenden Motto „Jedem das Seine“ wurde von inhaftierten Bauhaus-Künstlern angefertigt: Subtiler Widerstand oder Anpassung? Bis heute eine große Kontroverse.

Re-Education nach der Befreiung

Nach der Befreiung von Buchenwald am 11. April 1945 wurde die Weimarer Bevölkerung, die angeblich nichts von den Zuständen im Lager wusste, mit den Gräueltaten der Nazis konfrontiert.

Holocaust-Gedenken heute

Es bleibt unsere Verantwortung, der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und jeder Form von Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass und Diskriminierung konsequent entgegenzutreten.

Video des Deutsch-GK / Geschichte-GK zur Weimarfahrt (Ella, Ina, Clara, Maya)

Video des Deutsch-GK / Geschichte-GK zur Weimarfahrt (Olivia, Isabella)

Video des Deutsch-LK zur Weimarfahrt (Charlotte u. Charlotte)

Weimar-Gedichte des Deutsch-GK

Reflexionen des Deutsch-LK

Eine Weimarfahrt ist wichtig, um deutsche Literatur- und Kulturgeschichte richtig verstehen zu können. Die Ambivalenz zwischen dem literarischen Zentrum der Weimarer Klassik mit Goethe und Schiller und dem 10 Minuten entfernten KZ Buchenwald fällt nicht auf den ersten Blick auf, ist aber wichtig wahrzunehmen. Weimar stellt dadurch nicht nur eine wunderschöne kleine Stadt dar, sondern hat auch eine wichtige zweiseitige Historie, die es zu reflektieren gilt. (Salomé)

Die Weimarfahrt war toll – mit spannendem und lehrreichem Programm. Danach waren wir viel informierter über Geschichte und Literatur. Besonders interessant fand ich das Goethe-Haus und die KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Beides hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, obwohl diese beiden Besuchsorte nicht unterschiedlicher hätten sein können. (Aaliyah)

Weimar verbindet das Land der Dichter und Denker mit der schlimmsten Epoche der deutschen Geschichte. Deswegen ist die Weimarfahrt so wichtig, um einerseits diesen Höhepunkt der Literatur kennen zu lernen und zu genießen, andererseits um den Tiefpunkt Deutschlands zu spüren und sich mit diesem vor Ort auseinanderzusetzen. (Nikolaus)

Die Stufenfahrt nach Weimar hat uns nicht nur intellektuell und kulturell weitergebildet, sondern hat uns auch die Chance gegeben, mit allen Kursen viel Zeit zu verbringen und uns auch außerhalb der Schule besser kennen zu lernen. Das gemeinsame Essen und die lustigen Pausen waren die perfekte Abwechslung zu den interessanten und gut geplanten Programmpunkten. (Katharina)

Mein persönliches Highlight war die Bauhaus-Uni, welche unser Kurs freiwillig besucht hat, da man einen Eindruck ins Unileben bekommen hat und auch die Möglichkeit hatte, sich mit Studierenden zu unterhalten.

Weimar – die Stadt der Denker und Dichter – doch findet man heute noch Spuren von diesen? Wir haben uns in Weimar auf die Suche gemacht. Unsere Reise begann im Bauhaus-Museum. Hier hat mich fasziniert, wie eng die Bauhaus-Epoche mit der NS-Zeit verbunden ist. (Julie und Sophie)

Das vielseitige Programm zu Goethe, Schiller, dem Bauhaus und vielem mehr hat uns ein umfassendes Bild von Weimar verschafft. Nach den zwei Tagen dort hat sich für mich verdeutlicht, warum sowohl die bedeutendsten Dichter als auch die innovativsten Architekten des Bauhauses Inspiration und hier einen Ort für ihre Verwirklichung fanden. Besonders eindrucksvoll war in dem Sinne aber auch der Bezug Weimars zum Dritten Reich und wie die kulturelle Bedeutung der Stand von den Nationalsozialisten missbraucht wurde. (Helena)

Der Besuch im KZ-Buchenwald war für mich das eindrücklichste Erlebnis. Es war ein sehr starker Kontrast zu dem, womit wir uns die vorigen Tage beschäftigt hatten. Überraschend war für mich, dass das KZ so nahe bei Weimar lag und dass man es von dort aus sogar sehen konnte, sodass man sich nicht vorstellen kann, wie die damalige Bevölkerung nichts von dem Lager gewusst haben soll. Es war auch irgendwie ironisch, dass sich so ein schrecklicher Ort direkt neben einem so schönen Ort wie Weimar befindet. Wir hatten dort einen Tourguide, der uns sehr gut informiert hat. Insgesamt war es ein sehr bewegender und eindrücklicher Besuch, der mich noch lange begleiten wird. (Raffael)

Weitere Bilder und Videos bei Instagram! https://www.instagram.com/graues_kloster_official/

Credits

Konzeption, Organisation u. Planung der Weimarfahrt: Michaela Klement

Betreuende Lehrkräfte auf der Fahrt: Marianne Kampa, Katharina Roß, Karsten Holste, Kaspar Renner

Text- u. Foto-Berichterstattung für die Webseite: Kaspar Renner, Helena u. Platon (Deutsch-LK)

Video-Berichterstattung für die Webseite: Charlotte u. Charlotte (Deutsch-LK), Ella, Ina, Clara u. Maya (Deutsch-GK/Geschichte-GK), Isabella u. Olivia (Politik-LK)

Video-Berichterstattung für Instagram: Isabella u. Olivia (Politik-LK)

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