Gedenkaktionen zum 80. Jahrestag des Kriegsendes; 8. Mai 2025
Den Berliner Feiertag zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 nutzten Schüler:innen der Geschichtskurse des 11. Jahrgangs, um verschiedene Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen in ganz Berlin zu besuchen und ihre Beobachtungen und Reflexionen dazu zu dokumentieren. Mit der Aktion wurde zugleich auch eine Brücke geschlagen zu den vielfältigen Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau im Rahmen des diesjährigen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar 2025.
Akademie der Künste
Im Rahmen des ganztägigen Programms der Berliner Akademie der Künste zum Gedenken an das 80-jährige Kriegsende führten Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, und Dr. Hanno Hochmuth vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, ein informatives Gespräch, über die Gewaltverbrechen am Ende des zweiten Weltkrieges.
Diese Kriegsendverbrechen waren ein gezielter Einsatz von Terror der Natinalsozialisten gegen vor allem Gefangene der Konzentrationslager, sowjetische Kriegsgefangene und politische Opponenten. Besonders erschreckend war, dass sich auch die Zivilbevölkerung an ihnen beteiligte, teilweise sogar aus eigenem Antrieb.
Das Ziel dieser Verbrechen war, in Anbetracht des bevorstehenden Kriegsendes zu verhindern, dass sich Gegner der nationalsozialistischen Herrschaft am Wiederaufbau Deutschlands beteiligen konnten. Zudem sollten Spuren von Gewalt während der Schreckensherrschaft eliminiert und die Erinnerungen an den Widerstandsgeist ausgelöscht werden.
Text u. Fotos: Helena (11. Jg.)
Brandenburger Tor
Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von dem Nationalsozialismus wurde am Brandenburgertor die „open air“-Ausstellung „Endlich Frieden“ zur Show gestellt. Es wurden Plakate mit Bildern, einführenden Texten und Zeitzeugenberichten (in Form von Audiodateien und schriftlichen Zitaten) mit musikalischer Begleitung einer Live Band präsentiert. Besonders berührend war ein Zitat von Esther Wallheimer mit der Überschrift „Ein Ende des Hasses“:
»Wieder sieht man Panzer. Diesmal verheißen sie die Freiheit, die Erlösung, ein neues Leben, ein Ende des Hasses, des Bösen, des Blutvergießens, der Misshandlung Unschuldiger. Wir haben es geschafft. Das Lagertor steht offen. Ich trete hinaus, ohne Angst, gefasst zu werden.«
Odile u. Marie (11. Jg.)
Alliiertenmuseum
Die Sonderausstellung „80 Jahre Kriegsende“ im Alliiertenmuseum an der Clayallee besteht aus drei großen Quadern, die um die Hastings TG 503 – dem größten Transportflugzeug der Royal Air Force zur Zeit der Berliner Luftbrücke – angeordnet sind. Sie liefern Informationen rund um die Themen Kapitulation und Kriegsende, Einmarsch der Siegermächte sowie die Potsdamer Konferenz und die politische Lage in der unmittelbaren Nachkriegszeit und greifen hierbei auf Fotos und Dokumente aus dem Museumsarchiv Karlshorst zurück. Auch die Dauerausstellung zur Geschichte des geteilten Deutschlands im Hauptgebäude ist äußerst sehenswert, wobei sowohl Ausstellungsstücke zum Stadtbild und alltäglichen Leben der Berliner (z.B. Bushaltestellen, Uniformen der Besatzungsmächte, Titelblatt der Erstausgabe des Tagesspiegels) als auch ein Teil des englisch-amerikanischen Spionagetunnels „Operation Gold“ zu sehen sind. Meiner Meinung nach ist die Ausstellung, besonders der Außenbereich, sehr gelungen und es lohnt sich, ihr einen Besuch abzustatten.
Luise (11. Jg.)
Anne-Frank-Zentrum
Das Anne-Frank-Zentrum am Hackeschen Markt hat aus Anlass des Gedenktags am 8. Mai 2025 zu einer Führung durch seine Ausstellung eingeladen. Anne Frank selbst hat das Kriegsende nicht mehr erlebt, sie starb im Februar 1945 als 15-Jährige im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die Ausstellung erinnert an ihre Zeit im Versteck in Amsterdam und die Deportation im August 1944, erst nach Auschwitz, dann nach Bergen-Belsen. Anhand von Auszügen aus ihrem Tagebuch erhält man Einblicke in die zwei Jahre, in der Annes Familie zusammen mit vier anderen Juden in der geheimen Hinterhauswohnung lebte. Es ist tragisch, dass sie so kurz vor Kriegsende entdeckt und noch mit dem letzten Transport aus den Niederlanden deportiert wurden. Anne Franks Vater hat Auschwitz überlebt und nach Kriegsende für die Veröffentlichung ihres Tagebuchs gesorgt.
„Die vielen Quellen, Darstellungstexte und Infografiken der Ausstellung haben mir Anne Franks Schicksal nähergebracht“ (Charlotte)
„Anfang Mai habe ich das Anne-Frank-Haus in Amsterdam besucht und die Originalräume des Verstecks gesehen. Durch die Ausstellung und die Führung in Berlin am 8. Mai konnte ich meine Auseinandersetzung vertiefen.“ (Ina)
Weiterführend zu den diesjährigen Gedenkaktivitäten der Schule zu Holocaust, Krieg und Kriegsende: